
Thermografie in der Theorie
und Praxis
(INTERNET: www.irPOD.net / e-MAIL: [email protected] ) © Bernd Schindel 2007
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Applikationen
Inhalt dieser Seite:
Thermografie in Praxis
Infrarotthermografie nutzt die von einem Körper emittierte Strahlung im Wellenlängenbereich des
Infraroten. Die von einem entsprechenden Detektor aufgenommene Strahlung wird in Spannungssignale
umgewandelt. Sie kann somit zur Temperaturbestimmung bzw. zur Charakterisierung Beurteilung von
Oberflächen und auch transienten Objekten dienen. Infrarotthermografie ist somit nicht zerstörend, nicht, in
Prozesse eingreifend und außerdem örtlich und zeitlich hoch auflösend. Basierend auf der Technik von
Pyrometern können durch schnelle horizontale und vertikale Ablenkeinrichtungen komplette Wärmebilder
auch von kompliziert zu erreichenden Oberflächen (z.B. bei sehr hohen Temperaturen, unter Spannung
stehenden Geräten, Objekten, umgeben von gefährlichen Gasen) aufgenommen werden. Die modernen
Anwendungsgebiete gehen inzwischen weit über die bisher bekannten, wie z.B. bei Häusern zur
Erkennung von Wärmeverlusten, hinaus. Thermografiegeräte dienen heute zu:
Prozessüberwachung, Qualitätskontrolle, Verfahrensbeurteilung, Instandhaltung, On-Line
Steuerungs- und Regelungstechnik, thermische Designprüfung, Lokalisierung von Anomalien etc.
Physikalische Vorgänge, die mit bloßem Auge nicht erkannt werden, können sichtbar gemacht werden.
Temperaturverteilungen sind sowohl bei niedrigen als auch bei sehr hohen Temperaturwerten (bis 3500
Kelvin) erfassbar. Der modulare Aufbau ermöglicht hier mit umfangreicher Datenverarbeitung und
Datenerfassung, die für unterschiedliche Anwendungen optimale Zusammenstellung. Ideale Einsatz-
möglichkeiten ergeben sich unter anderem in:
• Elektronik
• Vorbeugende Instandhaltung
• Glasindustrie
• Kunststofftechnik
• Stahlindustrie,
• Automobilindustrie
• Werkstoffprüfung, -kunde
• Bauphysik und Leckageortung
• Medizin
• Energieversorgung
• Verfahrenstechnik
Ofen- und Kaminanlagen
Bei der in der Prozesswärmeerzeugung eingesetzten Ofenanlagen ist die Beurteilung des Zustandes der
Ausmauerung sehr wichtig. Es gibt eindeutige Zusammenhänge zwischen der Temperaturverteilung des
Mauerwerkes und deren Zustand. Heiße Stellen lassen auf verstärkten Verschleiß schließen. Die
frühzeitige Erkennung derartiger Stellen ist durch den Einsatz von Thermografiesystemen unproblematisch
und es können Maßnahmen zur Eindämmung der Schadensprogression ergriffen werden.
Schadensverdächtige Heißstellen werden qualitativ in die Planung von Material? und
Instandhaltungskapazitäten einbezogen. So werden Schäden wirtschaftlich behoben. Darüber hinaus ist
eine differenzierte Ausschöpfung der Restlebensdauer der Anlage möglich. Bei Kaminen werden
Untersuchungen mit Thermografie zum Nachweis von Ablagerungen angestellt. Abbildung 6 zeigt einen
Industrieschornstein mit starken Ablagerungen im unteren Bereich, die durch ihre zusätzliche
Isolierwirkung die Außentemperatur herabsetzen. Die angestellten Untersuchungen dienen zum einem als
Hinweis auf mögliche strömungstechnische, verfahrenstechnische Probleme, zum anderen als Grundlage
für die Planung der Beseitigung derartiger Ablagerungen, also zur präventiven Instandhaltung.
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